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DarkReaperA...
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Symbole des Gothics

von DarkReaperAngel am 14.03.2010 15:24

Blut spielt bei Songs, Veranstaltungsplakaten und den CD-Titeln eine große Rolle. Blut ist auch in den Goth-Song-Texten sowie in der Goth-Lyrik ein wesentlicher Moment. Diese magische Körperflüssigkeit wird im Zusammenhang mit allen möglichen meinst tragisch-dramatischen Geschehnissen ausführlich beschrieben. Manche Goth-Leute gehören zu Clubs, in denen sich im Vollmondschein trifft und rein freundschaftlich und völlig freiwillig sein Blut zum Trinken austauscht. Ohne einen kommerziellen Hintergrund. In kleinen Bechern wird das Blut des anderen Club-Mitglieds getrunken. Wer dahinter mehr vermutet womöglich satanische Riten, hat besonders bei den Goth-Fans, bestimmt nicht recht. Goths tun dies nur aus gegenseitigem Respekt, Freundschaft und Liebe. Es ist ein Ritual der schwarzen Hippies der Jahrtausendwende.

Friedhöfe, besonders ältere, verwachsene und verfallene, sind aufgrund ihrer oftmals morbiden Atmosphäre ein beliebtes Ausflugsziel der meisten Goths. Aber nicht nur in der schwarzen Szene sind Friedhöfe angesagt, was man daran merkt, dass in den letzten Jahren Friedhofsbücher einen regelrechten Boom erleben.

Hexen sind nicht unbedingt das große Thema in der Goth-Fraktion. Aber immer wieder tauchen zu den Hexenartikeln in den Fanzines und Zeitschriften der Goths auf. Ebenso werden bei den Buchkritikern öfter Neuerscheinungen empfohlen, die sich mit der Hexengeschichte auseinandersetzen.

Das Kreuz (Kruzifix) ist ein beliebtes Schmuckstück und Symbol in der Gothic-Szene. Es wird als Ring, am Halsband, um die Hüfte, am Fuß und sonst wo getragen. Es wird mit Piercing oder mit einem Tattoo zwei oder dreidimensional am Körper angebracht. Das Kreuz bedeutet für die meisten Gothic-Leuten nicht die Verbundenheit mit einer Kirche. Viel eher signalisiert es für die Düster-Romantiker den Opfergang von Jesus, der aus Liebe starb, seinen Tod am Kreuz, den er nach Ansicht der Goth-People nicht für irgendwelche Kirchenfunktiönäre gestorben ist, sondern für die ganz normalen Menschen.

Wenn sich eine Gothic-Frau und ein Gothic-Mann (oder Gleichgeschlechtliche) einen Kuss geben, dann geschieht das nicht so nebenbei. Der Kuss ist für alle Goths ein ganz tiefes Gefühl, eine völlige Hingabe. Daher kommt wohl auch die Vorliebe der Goth-Szene für Vampire. Auch in vielen Goth-Texten ist der Kuss ein Hauptmotiv, und sei es der Todeskuss. Mystische Kuss-Szenen werden gerne auf CD-Covern und auf Goth-Postern abgebildet. Der Kuss ist in der Gothic-Szene somit das Erotik-Symbol Nummer eins! Er stellt nämlich den sexuellen Start in die Ekstase dar, der erste Schritt zum Orgasmus. Der rote Kuss-Mund ist das Signal für die schönsten Gefühle zwischen zwei liebenden Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, auf welche Art geküsst wird (z.b. höficher Kuss, Handkuss, Zungenkuss,...).

Die Leiche, also der tote Körper eines Menschen, und der Tod eines ist immer wieder Inhalt von Lyrik und Liedern in der Gothic-Szene. Die Gothic-Philosophie sucht wieder die Begegnung mit dem Tod. Der Goth lässt seinen schwarzen Gefühlen freien Lauf und reagiert damit auf die Verdrängung der Emotionen.

Der Mond hat durchaus Einfluss auf die Gefühle der Menschen, ebenso auf die Fruchtbarkeit der Erde und der Gezeiten des Meeres. Da er für die Gothics sehr wichtig ist, werden auch die meisten Gothic-Parties bei Vollmond gefeiert.

In der Nacht (= Tageszeit ohne Sonne), in der nur der Mond scheint, wenn er scheint, werden die Gothic-Fans richtig lebendig. Da feiern sie ihre schwarzen Par-ties, die möglichst düstere Namen tragen, und besuchen ihre Clubs, in denen ihr Sound gespielt wird, ihre Bands auftreten und sie ihresgleichen treffen können.

Nordeuropa ist für magische und kultische Dinge aus den früheren Naturreligionen besonders aufgeschlossen. Im Norden ist die Dunkelheit viel präsenter und bestimmter als im Süden. Im Norden sind die Rituale um Nacht und Dunkelheit völlig anders als bei den südlichen Völkern. Viele europäische Goth-Fans zeigen viel Interesse für das neue nordische Heidentum, das auch mit dem Wissen um Runen verbunden ist. Das Grab ist für die Nordländer auch ein Ort der Fruchtbarkeit.

Die Farbe schwarz ist die absolute Modefarbe der Gothic-Szene. Egal welcher Musikrichtung ein Goth angehört, sei es Darkwave, Goth-Metal, Mittelaltermusik, Elektro oder was immer... Schwarzes Outfit gehört einfach dazu! Der schwarze Stoff gibt nicht nur die düstere Stimmung bestens wieder, sondern erlöst auch durch die Symbolik die Trauergäste (einer Beerdigung) von übertriebenen dramatischen Trauergesten mit Wehgeklage und Wehgeheule.

Der Tod wird von den Menschen aller Völker und Kulturen in allen Zeiten als symbolische Gestalt dargestellt. Aber oft ganz verschieden, mal als Sensenmann, mal als Gott der Unterwelt. Der Tod ist für jeden Menschen der Zeitpunkt, an dem, er stirbt. Geburt, Leben, Tod und eine Existenz nach dem Tod, das sind die 4 wichtigsten Dinge im Denken, Fühlen und Glauben der Menschen. Alle Religionen betrachten den Tod nicht als endgültiges Stadium für den Menschen. Drei Denkpositionen gibt es beim Glauben an eine irgendwie geartete Existenz des Menschen nach dem Tod: die Wiedergeburt (auch Reinkarnation), die Auferstehung vom Tod und das ewige Nichts. Nur Atheisten, die nicht an einen Gott oder sonst ein überirdisches Wesen glauben, lehnen auch die Existenz eines Weiterlebens nach dem Tode ab und sehen sich in einem ewigen Nichts verschwinden. Sie sehen als Realität an, dass alles in einem Kreislauf eingewoben ist: Geburt, Leben, Tod, in Erde zerfallen, den Pflanzen als Nahrungsmittel dienen, als Pflanze den Tieren als Nahrungsmittel dienen, als verspeiste Pflanze oder aufgefressenes Tier wieder im Menschdasein landen. Auch beim Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert glaubt noch ein großer Teil der Menschheit an irgendeine Existenz nach dem Tode.

Goth-Leute tragen Totenschädel, Knochen und Skelette aus Edelmetalle als Schmuck oder bilden sie auf Kalendern, CD-Covern und Kleidung ab. Diese Symbole sollen die Zugehörigkeit zur Gothic-Szene signalisieren. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass einige Goths gerne ihren Urlaub in Mexiko verbringen, da dort die fröhlichsten Totenfeste der Welt gefeiert werden.

Schmuckstücke der Gothic-Fans: Das umgekehrtes Kreuz soll provozieren und die Trennung von der Kirchesymbolisieren. Das Pentagramm ist ein uraltes Schutzsymbol vor bösen Geistern, welches schon Jahrtausende vor Christentum bekannt war.

Es ist besser für das gehasst
zu werden was man ist
als für das geliebt zu werden
was man nicht ist!

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Was ist also die schwarze Szene??

von DarkReaperAngel am 14.03.2010 15:18

Die „Schwarze Szene“ ist ein anderer Begriff für die Gothic-Szene. Keinesfalls sind damit Satans Machenschaften oder ähnliches gemeint!

Sie ist zunächst eine informelle alternative Jugendkultur, wie andere vor und 'nach' ihr. Informell heißt in diesem Zusammenhang, dass es keine formellen Organisationsstrukturen gibt. Dazu gehört, wer sich selbst als zugehörig definiert. Historisch gibt es wohl gewisse Verwandtschaft zu den Punks, welche mit dem Aufkommen der Gothics weitestgehend von der Bildfläche verschwunden sind. Eine alternative (Jugend-) Kultur entsteht dort, wo das Unbehagen über die in der Gesellschaft vorherrschende Kultur so groß wird, dass sich eine hinreichende Zahl von Menschen bewusst von dieser ausgrenzt, und eine alternative Kultur schafft. Diese Ablehnung kann sich gegen gesellschaftlich etablierte Werte-, Moralvorstellungen, politische Anschauungen, das Gesellschaftsmodell aus Kapitalismus und Konsum etc. wenden. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Damit nun neben der Ablehnung auch eine eigene (Sub-)Kultur entsteht, wird eine eigene Symbolik gebildet - geprägt durch Musik, Kleidung, Verhaltensweisen. Was die schwarze Szene hierbei von anderen Subkulturen unterscheidet, ist die Nichtfestlegung. Dies bezieht sich zum einen auf die Musikrichtung, als auch auf politische Einstellung. Die Szene selbst ist unglaublich tolerant gegenüber allen Menschen, die sich trauen mal erfrischend 'anders' zu denken. Als charakteristisches Merkmal lässt sich wohl sagen, dass eine Skepsis gegenüber allem, insbesondere das permanente Hinterfragen des gesellschaftlichen Ist-Zustandes vorhanden ist. Die (zu) einfachen Antworten der oberflächlichen mainstream-Gesellschaft werden abgelehnt. Wer sich lange genug damit beschäftigt, nach der Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz zu suchen, wird schnell entdecken, dass die heutige Konsum- und Spaßgesellschaft in ihrem 'American Way of Life' einfach keine Antwort darauf geben kann. Und wer will schon nach tiefgehenden Gedanken über die Thematik einsehen, dass es keine Alternative zu dem auf ewiges Wachstum ausgelegten Wirtschaftsmodell gibt? Und wer hat gesagt, dass sich Fortschritt immer auf technisch/wissenschaftlichen Fortschritt bezieht? Gibt es nicht vielmehr einen menschlichen Fortschritt, die Weiterentwicklung des Geistes?

Weiterhin charakteristisch für die Szene ist eine Offenheit gegenüber sämtlichen Religionen und Weltanschauungen. Niemand wird wegen seiner noch so obskuren Einstellung belächelt. Vielmehr wird es als positiv empfunden, dass Menschen überhaupt eine eigene Einstellung haben, und nicht einfach eine fertige 08/15-Weltanaschauung übernehmen.

Doch wie kommt nun die Neigung hin zum Düsteren, Dunklen, Schwarzen zustande? Woher kommt die häufige Thematisierung des Todes? Jeder Mensch, der ehrlich genug über das Leben, die Menschheit, letztlich die Welt nachdenkt, wird von einer zumindest melancholischen Stimmung erfassen. Es gibt einfach zu viel Schrecken, Leid und negative Zukunftsperspektiven. Nachdem diese 'Erkenntnis' erfolgt ist, ist es nicht mehr möglich, sich von der Spaßgesellschaft durch Entertainment ständig bei guter Laune halten zu lassen. Warum auch? Wozu auch? Wer hat gesagt, dass man immer gute Laune haben muss? Was ist falsch daran, eine melancholisch/düstere Stimmung zu haben? Warum wird diese negative Stimmung in weiten Teilen der Gesellschaft abgelehnt? Warum werden überhaupt negative Dinge von der Gesellschaft abgelehnt? Warum kann man nicht die negativen Dinge einfach so hinnehmen, und sie Teil seines Lebens werden lassen? In der schwarzen Szene beschäftigt man sich mit Themen wie Tod, Schmerz, Leid,... Dies wird von der Gesellschaft häufig missverstanden. Es geht hierbei nicht um eine Todessehnsucht. Hier treffen sich keine dauerdepressiven Suizidgefährdeten. Empirische Studien belegen, dass es in der schwarzen Szene keine höhere Suizidrate als in der 'normalen' Gesellschaft gibt. Man beschäftigt sich einfach mit den Themen, weil sie eben genauso zum Leben gehören, wie alles andere auch.

Es ist besser für das gehasst
zu werden was man ist
als für das geliebt zu werden
was man nicht ist!

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